AKTUELLES

Neue Podcast-Folge: Das Versagen der Medien

Die neue Folge unseres Podcasts „Die Medienversteher“ ist uns besonders wichtig. Ich will erklären, woran das liegt.

Es ist nun 25 Jahre her: Der 9. September 2000. Da beginnt eine Mordserie, deren wahres Ausmaß mehr als zehn Jahre später erst ans Licht kommt – und Deutschland bis heute erschüttert. Die Terroristen des „Nationalsozialistischen Untergrund“, kurz NSU, ermorden zehn Menschen, verüben drei Sprengstoffanschläge und 15 Raubüberfalle.

Jahrelang tappen die Ermittler im Dunkeln, folgen falschen Spuren und agieren zum Teil dilettantisch. Sie verdächtigen viel zu lange Ausländer, bis sie überhaupt in Erwägung ziehen, dass rechte Terroristen hinter den Taten stecken.

Doch nicht nur die Taten selbst und die Rolle der Behörden werfen bis heute Fragen auf – auch die Medien stehen im Fokus. Anders formuliert: Auch sie haben versagt im NSU-Komplex.

Prof. Dr. Tanjev Schultz und ich fragen deshalb in dieser Folge:

🔍 Warum folgten viele Redaktionen den Ermittlern so kritiklos?

🔍 Wie kam es zu stereotypen Schlagworten wie „Döner-Morde“, die sich so hartnäckig hielten?

🔍 Und warum hörte man die Stimmen der Betroffenen so selten?

Medien sind kein Ersatz für die Polizei, Journalisten keine Fahnder und Richter. Aber es war ihre Aufgabe, als Korrektiv der Behörden zu wirken, Narrative nicht einfach zu übernehmen – dieser Aufgabe wurden sie nicht gerecht.

Prof. Dr. Tanjev Schultz hat den NSU-Prozess persönlich im Gericht verfolgt, etliche Publikationen und gar Standardwerke dazu verfasst. In unserer Podcast-Folge schildert er umfangreich, wie er den NSU-Komplex journalistisch, aber auch persönlich bewertet.

Die Folge ist bislang unsere längste, weil uns dieses Thema so wichtig ist.

Den Podcast gibt es auf allen bekannten Plattformen wie Spotify:
https://lnkd.in/eqqjUzeS

Und als Video auf Youtube:
https://lnkd.in/eM8daPBV

Hi,

Ich bin
Markus

Als Journalist, Moderator und Reporter bin ich unterwegs. Immer auf der Suche nach spannenden Menschen und Geschichten. Manchmal schreibe ich sie hier auf.